07.06.2024 – Gerd Demitz

Heizung klimafit machen

Den Energiepreisen ein Schnippchen schlagen

Sommerzeit ist auch Zeit für Renovierungen. Oft steht das Ziel fest, die alte Öl- oder Gasheizung soll weg, die Energie soll endlich klimafreundlicher und sparsamer erzeugt werden, der Strom vom eigenen Dach kommen. „Viele Hauseigentümerinnen und Hauseigentümer wollen so unabhängig wie nur möglich von fossilen Energieträgern wie Öl und Gas werden. Doch dabei tauchen oft viele Fragen auf, der Beratungsbedarf ist groß“, weiß Oliver Waltenrath, Klimaschutzmanager des Landkreises Harburg, aus seiner täglichen Arbeit nur zu gut. „Gerade zu den Vorgaben des Gebäudeenergiegesetzes gibt es viele Unsicherheiten.“ Gemeinsam mit der Verbraucherzentrale Niedersachen (VZN) bietet er daher zwei Vorträge im Juni und Juli an. Die Beratungsaktion ist ein Gemeinschaftsprojekt der Verbraucherzentrale Niedersachsen, des Landkreises Harburg und der Klimaschutz- und Energieagentur Niedersachsen. Die Beratungen sind Bestandteil der Energieberatung der Verbraucherzentrale und werden durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz gefördert.

Um Heizung und Photovoltaikanlagen für Mehrfamilienhäuser sowie Mieterstrommodelle und Zählerkonzepte geht es am 17. Juni. Heizung und Photovoltaikanlagen für Einfamilienhäuser sind am 1. Juli Thema. Beginn ist jeweils um 18.00 Uhr im Raum B-013, Kreishaus B in Winsen, Schloßplatz 6. Der Zugang ist barrierefrei. Anmeldungen sind nicht erforderlich. Mit den Vorträgen wollen der Landkreis und die VZN Eigentümerinnen und Eigentümer bei Planung und Entscheidung für die Heizung der Zukunft unabhängig und individuell unterstützen.

Referent Jan-Peter Peters will erläutern, wie Hauseigentümerinnen und -eigentümer ihre Heizungen klimafit machen können. Schließlich gelten für neu eingebaute Heizungen, die mit Öl oder Gas betrieben werden, ab 2029 mindestens 15 Prozent Anteil an erneuerbaren Energien wie Biogas oder Wasserstoff zu nutzen. Dieser Wert erhöht sich stufenweise bis 2045 auf dann 100 Prozent.

Doch so lange sollte keiner warten, rät Klimaschutzmanager Waltenrath. „Energetische Sanierung lohnt sich doppelt. Sie nützt dem Klimaschutz und gleichzeitig schlägt man steigenden Energiepreisen ein Schnippchen. Gerade in der Wärmeversorgung von Gebäuden liegt noch erhebliches Potenzial zur Steigerung der Energieeffizienz.“ Denn immerhin knapp 30 Prozent des gesamten deutschen Energieverbrauchs entfällt auf Gebäude und 85 Prozent der Energie im Haushalt werden für Wärme und Warmwasser verbraucht“, erläutert Waltenrath. „Und die meisten Menschen schätzen ihren Verbrauch und den Einfluss schon kleinster Maßnahmen auf die Kosten falsch ein.“ Oft schreckten die Investitionen. Doch der Klimaschutzmanager verweist darauf, dass dafür verschiedene Förderprogramme in Anspruch genommen werden können.

Die Stabsstelle Klimaschutz des Landkreises Harburg bietet verschiedene Beratungsformate und Informationen an – wahlweise persönlich oder in einem der zahlreichen Online-Vorträgen. Die virtuelle Energieagentur www.energiewegweiser.de des Landkreises Harburg bietet neben einem Schwerpunkt rund ums Heizen und Energiesparmaßnahmen für die eigenen vier Wände auch weitere Informationen über das vielfältige Klimaschutz-Serviceangebot für den Landkreis Harburg. Wer Sanierungen plant, ist beispielsweise beim FördermittelCheck gut aufgehoben. Dort werden sämtliche Fördermittel für Privatpersonen, Unternehmen und Kommunen aufgelistet – auch für den Bereich der Elektromobilität. Der HeizCheck oder der ModernisierungsCheck bieten eine individuelle Betrachtung der jeweiligen Wohnung oder des Gebäudes.

Ansprechpartner sind auch Oliver Waltenrath und sein Team bei der Stabsstelle Klimaschutz des Landkreises Harburg, Telefon 04171 6936601.

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