19.08.2025 Verschiedenes – Redaktion
Vorsicht im Umgang mit toten Wildtieren
Hasen und Kaninchen in freier Wildbahn nicht anfassen
Hasen und Kaninchen haben es zunehmend schwerer. Auch wenn es sich nach Einschätzung von Experten immer noch um geringe, lokale Vorkommen handelt, ist seit Jahresbeginn doch ein häufigeres Auftreten der Infektionskrankheiten „Hasenpest“ sowie auch der „Kaninchenpest“ in Niedersachsen zu beobachten. 2025 wurden im Landkreis Harburg lediglich zwei Fälle der Kaninchenpest und bisher noch kein Fall der Hasenpest festgestellt. Akute Gefahr für Wildtiere und auch Menschen besteht also absolut nicht. Um das ohnehin geringe Ansteckungsrisiko beim Spaziergang, beim Gassigehen mit dem Hund, bei der Jagd oder bei der Feldarbeit zu minimieren, rät der Veterinärdienst der Kreisverwaltung dennoch zu Vorsicht und zur Einhaltung einiger einfacher Hygienemaßnahmen.
Die Tularämie Hasenpest – Feldhasen sind besonders für eine Ansteckung empfänglich – ist eine hochansteckende bakterielle Infektionskrankheit, die hauptsächlich bei Wildtieren vorkommt und oftmals tödlich endet. Betroffen sind insbesondere Hasen, Kaninchen und kleine Nager wie Mäusen oder Ratten. An Hasenpest erkrankte Tiere sind oftmals abgeschlagen und apathisch, ihnen fehlt der Appetit, sie haben Fieber, zeigen einen unsicheren Gang und struppiges Fell.
Auch Menschen können sich anstecken – unter anderem durch direkten Kontakt mit infizierten Tieren oder Tierkadavern, durch den Verzehr von unzureichend erhitztem Fleisch oder durch das Einatmen von Erregern. Bei einer Infektion zeigen sich meist nach wenigen Tagen grippeähnliche Symptome wie hohes Fieber, angeschwollene Lymphknoten, Kopf- und Gliederschmerzen, Durchfall und Erbrechen. Dann sollte unbedingt ärztlicher Rat eingeholt werden. Eine Übertragung von Mensch zu Mensch ist bislang nicht bekannt. Allerdings können sich Haustiere wie Hunde oder Katzen anstecken und Tularämie dann auch auf den Menschen übertragen.
Die Kaninchenpest tritt hingegen überwiegend bei sogenannten Hasenartigen auf, also Kaninchen oder Feldhasen. Übertragen wird das Virus durch direkten Kontakt zwischen Tieren, verseuchtes Futter oder Stechmücken. Die Krankheit führt bei den Tieren zu Schwellungen und Entzündungen im Bereich der Augenlider, des Mundes und der Nase, der Ohren und des Genitalbereiches und endet meist tödlich. Erkrankte Tiere wirken ebenfalls apathisch, flüchten nicht, machen unkontrollierte Bewegungen, zeigen wenig Fresslust und trinken wenig.
Auffällige, potenziell erkrankte Hasen oder Kaninchen und aufgefundene, frische Tierkadaver sollten keinesfalls angefasst und insbesondere tote Tiere an den örtlichen Jagdpächter oder direkt an das Veterinäramt der Kreisverwaltung gemeldet werden unter Tiergesundheit@LKHarburg.de oder telefonisch an das Geschäftszimmer des Veterinärdienstes: 04171 693-466. Hunde sollten ohnehin von Wildtieren und Tierkadavern ferngehalten werden. Wenn der Kontakt zu Wildtieren unvermeidbar ist, zum Beispiel für Jägerinnen und Jäger, empfiehlt der Landkreis Harburg, Einmalhandschuhe zu benutzen und zumindest in geschlossenen Räumen eine FFP2-Atemschutzmaske zu tragen.
Jagdpächterinnen und Jagdpächter können frische Kadaver von Hasen oder Kaninchen während der bekannten Öffnungszeiten zur Beprobung beim Veterinärdienst im Vom-Somnitz-Ring 13 in Winsen abgeben. Eine vorherige telefonische Ankündigung wäre wünschenswert, die Tiere sollten in zwei dichten und zugeknoteten Plastiktüten verpackt transportiert werden.