13.06.2025 Ratgeber – Gerd Demitz
Wenn die Hitze kommt
Eine Gesundheitsbedrohung für die Menschen
Die kühlen und nassen Tage sind vorbei. Nach den Prognosen der Meteorologen soll nun der Sommer kommen – und insgesamt heiß und trocken werden. Doch wenn die Sonne scheint und die Temperaturen steigen, ist das nicht nur ein Grund zur Freude. Schwindel, Verwirrtheit, Erschöpfung, Hitzschlag – die spürbaren gesundheitlichen Folgen der Hitze können in den Sommermonaten gravierend sein. Besonders betroffen sind Menschen ab 65, Menschen mit Vorerkrankungen sowie Säuglinge und Kleinkinder.
Die Sommerprognose des Europäischen Zentrums für mittelfristige Wettervorhersage hat es in sich. Vor allem für Juli und August wird extreme Hitze erwartet. Durch den Klimawandel werden auch künftig Hitzeperioden weiter. Darauf müssen wir uns einstellen. Nicht umsonst bezeichnet die Weltgesundheitsorganisation den Klimawandel als die größte Gesundheitsbedrohung für die Menschheit. Die Zahl der Hitzetage mit Temperaturen über 30 Grad und die Hitzeperioden steigen, auch nachts kühlt es nicht ab. Es gibt auch mehr sogenannte tropische Nächte mit Temperaturen über 20 Grad.
Nach Einschätzung des Robert-Koch-Instituts (RKI) haben die wiederholten Hitzewellen tödliche Folgen. Das RKI hat erstmals im Jahr 2023 einen wöchentlichen Bericht zur hitzebedingten Sterblichkeit erstellt und für das vergangene Jahr bundesweit rund 2.800 hitzebedingte Sterbefälle ausgewiesen. Besonders gefährdet sind ältere Menschen.
Hohe Temperaturen und direkte Sonneneinstrahlung können verschiedene gesundheitliche Beschwerden hervorrufen. Beim sogenannten Hitzschlag nimmt der Körper mehr Wärme auf als er abgeben kann, was zu einem Anstieg der Körpertemperatur führt. Symptome sind Schwindel, Müdigkeit, Verwirrtheit, Krämpfe, ungewöhnliche Unruhe oder heiße, rote und trockene Haut. Ein Sonnenstich entsteht, wenn der Kopf längere Zeit direkter Sonneneinstrahlung ausgesetzt ist. Kopfschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, ein heißer, geröteter Kopf, Bewusstseinsstörungen oder Tinnitus können die Folgen sein. In beiden Fällen sollte ein Arzt oder Ärztin aufgesucht werden. Zudem stellt UV-Strahlung eine langfristige Gefahr dar, da sie das Risiko für Hautkrebs erhöht.
Die Fachleute des Gesundheitsamtes weisen darauf hin, dass schon einige einfache Maßnahmen helfen können, gut und gesund durch die heißen Tage zu kommen und den Sommer sorgenfrei zu genießen. Das heißt, bei Hitze ausreichend trinken und leicht essen, Aktivitäten den Tageszeiten bei Hitze und hoher Ozonbelastung anpassen und besonders zwischen 11.00 und 18.00 Uhr lieber zu Hause oder in kühlen Räumen bleiben. Bei Medikamenteneinnahme empfiehlt sich, Rücksprache mit dem Arzt zu halten über Lagerung und Medikamentenwirkung bei Hitze. Wichtig ist auch, nur mit Sonnenschutz ins Freie gehen, den Körper möglichst kühl halten, leichte, luftige und atmungsaktive Kleidung tragen. Körperlich belastende Tätigkeiten sollte man vermeiden und auch sportliche Aktivitäten der Hitzeentwicklung anpassen.
Um die eigenen vier Wände genießen zu können, sollte die Hitze gar nicht erst hereingelassen werden. Dabei kann es sich auch lohnen, früh am Morgen zu lüften, um kühle und frische Luft in die Wohnung zu bekommen. Langfristig sollte man mit Dämmung abhelfen, denn Wärmedämmung am Haus hält nicht nur die Heizwärme drinnen, sondern hält auch Hitze draußen.
Informationen finden sich auch auf der Internetseite des Landkreises unter https://www.landkreis-harburg.de/hitze. Dort findet sich auch der „Hitzeknigge“ des Umweltbundesamtes. Wer ihn lieber als Heft erhalten möchte, kann den „Hitzeknigge“ auch im Gesundheitsamt bekommen.