21.12.2025 Aktuelles – Gerd Demitz
Was kommt 2026?
Neues Jahr mit neuen Regelungen

© Gerd Demitz
Für viele Bürgerinnen und Bürger bringt das Jahr 2026 Veränderungen, Entlastungen oder finanzielle Einschnitte, von mehr Mindestlohn, Ganztagsbetreuung bis hin zu neuen Regelungen und Gesetzen.
2026 stehen große Sportereignisse wie die Fußball-Weltmeisterschaft der Männer (Kanada, Mexiko, USA) an, astronomische Highlights wie die Sonnenfinsternisse am 17. Februar und 12. August. Gleichzeitig erwarten wir Anpassungen bei Minijobs und Azubis sowie ein verstärktes Budget für die Verteidigung, während technologisch die KI weiter voranschreitet und die „Industrialisierung des Raums“ beginnt. Und sogar der Mindestlohn in Deutschland steigt auf 13,90 Euro zum 1. Januar, ab 1. Januar 2027 soll der Satz weiter auf 14,60 Euro angehoben werden.
Einmal kurz Brot, Milch und gemischtes Hack holen und schon sind wir wieder 30 Euro los. So fühlt sich Supermarkt gerade für viele an. Doch insgesamt könnte 2026 für viele Menschen ein gutes Jahr sein, besonders für jene, die mit einem gut diversifizierten Portfolio, einer klaren Einkommensstrategie und einem Verständnis der in Kraft tretenden Steueränderungen in den Ruhestand gehen.
Und auch das kommt 2026 noch auf uns zu: Der Bundestag hat für die Einführung eines neuen Wehrdienstes gestimmt. Das Gesetz sieht die Musterung aller Männer ab dem Geburtsjahr 2008 vor. Die Entscheidung für den Wehrdienst soll aber freiwillig bleiben.
Ab Frühjahr 2026 müssen Fahrgäste fürs Deutschlandticket tiefer in die Tasche greifen. Das beliebte Abo, das einst als 49-Euro-Ticket gestartet ist, steigt von aktuell 58 auf 63 Euro. Hintergrund sind gestiegene Betriebskosten im Nahverkehr und die wachsende finanzielle Belastung der Länder. Ein Schritt, der die Mobilität sichern soll, aber den Geldbeutel etwas mehr beansprucht.
Die neue Grundsicherung soll ab 2026 das Bürgergeld ablösen und bringt härtere Pflichten, strengere Sanktionen und weniger Schonung beim Vermögen, während die Regelsätze zunächst weitgehend stabil bleiben. Gleichzeitig ist vieles – vor allem Starttermin, konkrete Beträge und Teile der Detailregeln – politisch noch in Bewegung und im Parlament noch nicht beschlossen.
Ab 1. Januar 2026 können Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer mit der neuen steuerfreien Aktivrente bis zu 2.000 Euro pro Monat hinzuverdienen, ohne dass die gesetzliche Rente gekürzt wird. Ab 2026 sinkt die Mehrwertsteuer für Speisen in der Gastronomie dauerhaft auf 7 Prozent, Getränke sind davon ausgenommen. Profitieren könnten Restaurants, Bäckereien, Metzgereien, Catering-Dienste sowie Einrichtungen wie Kitas, Schulen und Krankenhäuser. Ob die Betriebe die Steuerersparnis direkt an ihre Kundinnen und Kunden weitergeben, darf jedoch bezweifelt werden.
Im Jahr 2026 ändert sich auch einiges für Autofahrer. Die Euro-7-Abgasnorm reguliert erstmals auch Batterien sowie Brems- und Reifenabrieb. Die Pendlerpauschale soll dauerhaft 38 Cent je Kilometer betragen, und zwar ab dem ersten Kilometer. Bei Dienstwagen und Abschreibungen gilt eine höhere Preisgrenze, der Elektroauto-Kauf wird für Haushalte mit kleinem und mittlerem Einkommen wieder gefördert, wer einen Verbrenner fährt, muss dafür aber tiefer in die Tasche greifen.
Das als Partydroge populäre Lachgas soll für Kinder und Jugendliche verboten werden, um sie vor den gesundheitlichen Risiken zu schützen. Deshalb soll künftig die Abgabe, der Erwerb und der Besitz der Stoffe für und an Minderjährige verboten sein. Außerdem soll es nicht mehr erlaubt sein, die Stoffe über den Versandhandel und über Automaten zu verkaufen.
Eigentlich hätte das staatliche Tierhaltungslogo schon im August starten sollen, nun soll die Kennzeichnungspflicht am 1. März kommen – zunächst für Schweinefleisch im Supermarkt. Das Siegel soll beim Fleischkauf mehr Klarheit über die Bedingungen in den Ställen bringen. Fleischliebhaber erfahren so auf einen Blick, wie die Tiere gehalten wurden.
Ab dem 2. August 2026 wird das EU Gesetz zur künstlichen Intelligenz („AI Act“), das bereits 2024 verabschiedet wurde, weiter verschärft. Inhalte wie Texte, Bilder oder Videos, die mit künstlicher Intelligenz (KI) erstellt wurden, müssen ab August 2026 deutlich gekennzeichnet werden, zum Beispiel durch Wasserzeichen auf Videos.
Die Pflicht gilt für Inhalte, die mithilfe von künstlicher Intelligenz generiert oder manipuliert wurden. Verbraucherinnen und Verbraucher müssen das klar erkennen können.
Der 23. Mai ist der Tag des Grundgesetzes und gilt 2026 erstmals als bundesweiter Ehrentag. Geplant sind unter anderem ein Mitmachtag, der auf ehrenamtliches Engagement aufmerksam machen und die Bedeutung für die Demokratie hervorheben soll. In Niedersachsen sind alle Personen dazu eingeladen, sich mit Aktionen, Veranstaltungen sowie Online- und Offline-Materialien zu beteiligen.
