01.11.2025 Wirtschaft & Verkehr – Redaktion

Was ist der digitale Euro?

Alternative zu Kryptowährungen oder Stablecoins

Seit dem 1. November ist das Eurosystem in die nächste Projektphase zum digitalen Euro übergegangen. Diese zielt darauf ab, das Eurosystem auf eine mögliche Ausgabe des digitalen Euro im Laufe des Jahres 2029 vorzubereiten. Während die Europäische Zentralbank (EZB) seit Jahren an ihrer digitalen Währung herumbastelt, wissen die meisten Deutschen nicht einmal, was ein digitaler Euro überhaupt sein soll.

Der digitale Euro ist eine elektronische Form des Bargelds, die von der Europäischen Zentralbank herausgegeben werden soll. Er wäre also offizielles Zentralbankgeld, genau wie Münzen und Scheine, jedoch digital.

Damit könnte man mit dem Smartphone, einer Chipkarte oder direkt über eine App der EZB beziehungsweise der nationalen Zentralbanken bezahlen. Er soll das Bargeld nicht ersetzen, sondern ergänzen.

Die EZB plant den digitalen Euro, um die Unabhängigkeit von privaten Zahlungsanbietern wie beispielsweise Visa, Mastercard, Apple Pay) zu stärken, schnellere und sicherere Zahlungen in Europa zu ermöglichen, auf die Digitalisierung des Zahlungsverkehrs zu reagieren und eine Alternative zu Kryptowährungen oder Stablecoins zu bieten, die privat und oft instabil sind.

Jeder Bürger könnte sich ein digitales Euro-Konto bei seiner Bank oder über eine spezielle App einrichten. Zahlungen funktionieren auch offline, zum Beispiel von Handy zu Handy, ähnlich wie bei Zahlungen mit Bargeld. Der Wert bleibt immer gleich – 1 realer Euro ist gleich 1 digitaler Euro, also keine Kursschwankungen.

Die EZB betont, dass der digitale Euro hohe Datenschutzstandards erfüllen soll. Ziel ist, mehr Privatsphäre als bei normalen Kartenzahlungen, aber nicht völlige Anonymität wie beim Bargeld zu ermöglichen. Wenn viele Menschen ihr Geld direkt bei der EZB parken, könnten normale Banken weniger Einlagen haben. Das könnte das Finanzsystem verändern. Deshalb wird wahrscheinlich eine Obergrenze pro Person beispielsweise von 3.000 Euro eingeführt. Und es braucht eine zuverlässige Offline-Funktion, damit Zahlungen auch ohne Internet funktionieren.

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