03.05.2024 – Gerd Demitz

Unkraut vergeht nicht?

Ungebetenes Grün im Garten

Foto: Gerd Demitz
Das Unkraut wuchert, aber es gibt aber viele Mittel und Wege, es wieder loszuwerden. Foto: Gerd Demitz

Früher war die Sache klar, Unkräuter, das sind Pflanzen zur falschen Zeit am falschen Ort – und die müssen weg. Heute gehen viele Gartenfreunde differenzierter an das ungebetene Grün heran. Das zeigt sich schon in der Bezeichnung. Viele Gartenbesitzer sprechen nicht mehr von Unkraut, eher von Wildkraut oder Beikraut. Denn es hat sich herumgesprochen, dass einige Pflanzen als wichtige Futterquelle für Insekten zur Artenvielfalt im Garten beitragen und sogar die eigene Küche bereichern können. Dennoch, nicht alle Wildkräuter sind im Garten willkommen, denn sie nehmen den Kulturpflanzen den Lebensraum. Wenn Giersch, Acker-Schachtelhalm & Co. das Regiment übernehmen, hört der Spaß auf.

Um Unkraut bekämpfen zu können ist es vorab natürlich wichtig zu wissen, mit welchem Gegner man es zu tun hat. Nicht jedem Unkraut kann mit den gleichen Mitteln an den Kragen gehen. Unkräuter mit Pfahlwurzeln sind hart im Nehmen. Bei Pfahlwurzlern bildet sich eine lange Wurzel, die tief ins Erdreich reicht. Um dieses Unkraut zu entfernen, ist es enorm wichtig, dass dieses tief ausgestochen und wirklich komplett ausgegraben wird. Wer nur das Kraut oberhalb der Erde abreißt, verliert. Neben diesem tief wurzelnden Unkraut gibt es ebenfalls Unkräuter, die sich über Samen vermehren. Die Samen werden durch Wind und Tiere verbreitet. Das Gute – sie sind meistens einjährig. Das Schlechte – sie bleiben im Boden leider sehr lange keimfähig, teilweise über Jahre, was das Entfernen zu einem langwierigen Prozess machen kann.

Um Unkrautwachstum zu verhindern oder einzudämmen, ist das Anpflanzen von Bodendeckern eine gute Idee. Haselwurz, Dickmännchen und Elfenblumen sind sehr robust und immergrün. Und sie sorgen für Lichtmangel am Boden, was das Keimen von Unkraut stark mindert. Offene Stellen im Beet deckt man am besten mit Rindenmulch oder Stroh ab. Das geht auch gut, wenn der Rest mit einem Vlies ausgelegt ist. Lichtmangel führt dazu, dass das Unkraut einfach nicht keimen und wachsen kann. Bei Fugen kann man Sand oder feinen Kies nutzen, um den gleichen Effekt zu erlangen.

Es gibt die unterschiedlichsten Hausmittel, die helfen können, Unkraut auf natürliche Weise zu bekämpfen. Obwohl Salz und Essig gern genannte Hausmittel sind, empfiehlt es sich nicht, diese zu benutzen. Salz kann nämlich den Boden schädigen, daher ist dieses Hausmittel teilweise sogar verboten. Auch wenn es mühsam ist, hilft die regelmäßige Pflege des Gartens am meisten, um Unkräuter direkt mit der Wurzel zu entfernen! Viele andere Optionen bekämpfen leider nur das oberflächlich sichtbare Wachstum der Pflanzen.

Obwohl Unkräuter so manchem Menschen den letzten Nerv rauben können, sind nicht alle automatisch schädlich. Viele Pflanzen, die als Unkraut angesehen werden, können dabei durchaus sinnvoll eingesetzt werden. So kann man beispielsweise aus Brennnesseln hervorragend Tee kochen, Löwenzahn findet oftmals in Salaten Verwendung oder wird zu Sirup verarbeitet und Breitwegerich hilft gegen Insektenstiche – einfach ein Blatt zerdrücken und auf den Stich reiben.

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