02.09.2025 Verschiedenes – Redaktion

Kein Kavaliersdelikt

Das Beste für die Kinder

Schnell ins Auto und ab zur Schule, es ist gut gemeint, aber wird schnell zum Problem. Vor vielen Grundschulen herrscht morgens ein unübersichtliches und sogar gefährliches Verkehrschaos, wenn die Eltern ihre Kinder mit dem Auto so nah wie möglich an die Schultür bringen. Mit einer besonderen Aktion im Rahmen der Europäischen Mobilitätswoche will der Landkreis Harburg sensibilisieren und dazu aufrufen, dass die Mädchen und Jungen zu Fuß, mit dem Rad oder Bus zur Schule kommen. Dazu können die Kinder vom 15. bis 19. September Mobilitätspunkte sammeln.

Die Aktion findet zum zweiten Mal statt. Nachdem im vergangenen Jahr die Grundschule Borsteler Grund in Winsen den Anfang gemacht hatte, sind diesmal elf Grundschulen aus Winsen, Seevetal, Tostedt, Rosengarten und der Elbmarsch dabei, weitere Schulen können sich aber noch melden und kurzfristig dazustoßen. „Im vergangenen Jahr war die Aktion ein voller Erfolg. Die Kinder haben voller Eifer Mobilitätspunkte gesammelt und sich dabei gegenseitig motiviert“, erinnert sich Sandra Sperling von der Stabsstelle Kreisentwicklung / Wirtschaftsförderung / Mobilität.

Mütter und Väter wollen nur das Beste für ihre Kinder, mit dem Elterntaxi schießen sie allerdings häufig übers Ziel hinaus. Der ADAC weist darauf hin, dass sie durch das Überbehüten die Entwicklung ihres Nachwuchses hin zu selbstständigen Verkehrsteilnehmern verzögern. Nach einer bundesweiten Umfrage des Automobilclubs werden fast 22 Prozent der Kinder mit dem Elterntaxi zur Schule gebracht und 59 Prozent der Eltern geben zu, dass durch Elterntaxis gefährliche Verkehrssituationen entstehen. Das kann jeder an vielen Schulen beobachten. Parkende Autos versperren die Sicht, Kinder steigen zur Fahrbahn hin aus statt auf dem Gehweg und rangierende Fahrzeuge erhöhen das Unfallrisiko. Oft genug gilt eben, schnell halten, die Tür auf, und das Kind läuft los – mitten hinein in das unübersichtliche Getümmel. Laut einer ADAC-Studie haben fast zwei Drittel der Grundschulen ein deutliches Problem mit Elterntaxis.

„Das Kind eben am Straßenrand aus dem Auto zu lassen, ist viel gefährlicher, als wenn es den ganzen Schulweg zu Fuß, mit dem Rad oder Bus zurücklege“, erläutert Sandra Sperling. „Der Bringdienst mit dem Auto sollte daher eine Ausnahme darstellen. Wenn Kinder den Schulweg eigenständig zurücklegen, stärkt das die Selbstständigkeit, das Selbstbewusstsein und das Verantwortungsgefühl des Kindes.“

Die Aktion „Mobilitätspunkte sammeln“ ist ein Anreiz, der der ganzen Schule zugutekommt. Dabei kann für den Schulweg, hin und zurück, je ein Mobilitätspunkt gesammelt werden, wenn der Weg entweder zu Fuß, mit dem Fahrrad oder dem Schulbus zurückgelegt wird. Damit sich das Ganze auch auszahlt, unterstützt die Stiftung der Sparkasse Harburg-Buxtehude die Aktion mit Preisgeldern in Höhe von insgesamt über 20.000 Euro. Je nach Schülerzahl müssen die Mädchen und Jungen eine bestimmte Punktezahl sammeln, um in den drei Kategorien Bronze, Silber und Gold erfolgreich zu sein. Als Belohnung erhält der jeweilige Schulverein bis zu 500 Euro für schuleigene Projekte von der Stiftung.

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