11.09.2025 Verschiedenes – ein
Lebendige Geschichtsvermittlung
1000 Mitglieder feiern die Eröffnung des historischen Trafoturms
Die Mitglieder feiern das Fördervereinsfest. Foto: FLMK
Ehestorf – Ein großer Abend für das Freilichtmuseum am Kiekeberg und seinen Förderverein. Rund 1000 Mitglieder kamen am 5. September zu einem exklusiven Fest zusammen, um die feierliche Eröffnung des historischen Trafoturms in der Königsberger Straße des Museums zu erleben. Das Bauwerk konnte dank der finanziellen Unterstützung des Fördervereins in das Museum gebracht, restauriert und zugänglich gemacht werden. Er zeigt, wie Strom über Mittelspannung in den Transformator gelangte und oberirdisch als Niederspannung in die Haushalte geleitet wurde. Dadurch veränderte sich das Leben im ländlichen Raum stark.
Für Jan Bauer war es sein erstes Fördervereinsfest als Vorsitzender: „Ich freue mich, dass wir gemeinsam so viel bewegen. Wir erhalten Gebäude, wir bringen sie auf Stand und wir erweitern die Königsberger Straße“, sagte er. Für den Trafoturms als bauliches Zeugnis der ländlichen Elektrifizierung hat der Förderverein maßgeblich die Kosten übernommen. Im Verlauf des Abends stellten sich mehrere Vorstandsmitglieder des Fördervereins vor und erklärten ihre persönliche Motivation für das Ehrenamt im Museum. Cord Wölper, Josef Nießen, Dirk Seidler, Ulf Alsguth und Maximilian Leroux verbinden dabei persönliche Erinnerungen an den Kiekeberg, ein freundschaftliches Netzwerk und der gemeinsame Wunsch, kulturelles Erbe zu bewahren. Letzterer moderierte den Festakt und lobte die Vereinsmitglieder für ihr Mitwirken, ihre finanziellen Beiträge und ihre kreativen Ideen.
Die Bundestagsabgeordnete Dr. Cornell Babendererde hob die Bedeutung der Königsberger Straße als Ort lebendiger Geschichtsvermittlung hervor. Sie erinnerte daran, wie sehr die Stromversorgung das Leben auf dem Land prägte, und dankte den Mitgliedern des Fördervereins für ihr Engagement. „In beispielloser Art und Weise wird hier die Kulturgeschichte der Nachkriegszeit bis in die 1970er in der ländlichen Region erforscht und allen Interessierten gezeigt“, erklärte sie. „In diesem Straßenzug tauchen die Besucher ein in eine andere Zeit, mit Gebäuden, die die Geschichte der jungen Bundesrepublik erzählen.“ Im Anschluss an ihre Rede wurde sie selbst von Jan Bauer als neues Fördervereinsmitglied mit der Nummer 14.651 begrüßt – ein starkes Signal für die weitere Unterstützung des Freilichtmuseums am Kiekeberg.
Der Höhepunkt des Abends war die feierliche Eröffnung des Trafoturms. Das Fördervereinsfest bot den Gästen aber nicht nur die Eröffnung des Trafoturms, sondern wurde für viele zu einem Ort der Begegnung mit Freunden und Familien. Ein abwechslungsreiches Programm sorgte für Unterhaltung. Exklusive Führungen ermöglichten Einblicke in die Klimakammer, die Magazine, zu Gartenprojekten, zur Technik-AG und in den Trafoturm. Kinder erfreuten sich an historischen Spielen, einem Karussell und Kamishibai-Theatervorführungen. Musikalisch sorgte die Band „PlattEvent“ für Stimmung am bunt erleuchteten Turm.
Der über 80 Jahre alte Trafoturm stammt aus der Siedlung Büllhorn bei Ashausen und wurde mitten im Zweiten Weltkrieg 1944 errichtet, um die dortige Stromversorgung sicherzustellen. Aufgrund seiner Höhe von 8,50 Metern und seinem Gewicht von 64,5 Tonnen wurde er im Juli in drei Teilen auf Tiefladern zum Kiekeberg transportiert und dort wiederaufgebaut. Im Inneren ist die originale Umspanntechnik erhalten, die zuletzt in den 1960er Jahren modernisiert wurde. Der Transformator wurde in den 1980ern Jahren erneuert.