27.05.2024 – Gerd Demitz

Bunt, laut und schrill!

„Hossa“ – Schlagermove mit Rollstuhl-Truck

Foto: Gerd Demitz
Tausende feierwütige Party-People jubelten den vorbeirollenden Trucks zu. Foto: Gerd Demitz

Am Sonnabend waren mehrere Hunderttausend Schlager-Fans beim Schlagermove 2024 in Hamburg unterwegs. Der Umzug führte vom Heiligengeistfeld zu den Landungsbrücken, vorbei am Hamburger Fischmarkt, über die Reeperbahn und zurück zum Heiligengeistfeld. Nach Angaben des Veranstalters waren insgesamt knapp 500.000 Menschen bei der Großveranstaltung dabei. Teil der etwa drei Kilometer langen Karawane mit 50 Trucks war der Rollstuhl-Truck, der Menschen mit Behinderung und ihren Begleitpersonen das Mitfeiern beim Schlagermove möglich machte.

Aus den Boxen dröhnten Kultsongs wie „Fiesta Mexicana”, „Atemlos” und „Er hat ein knallrotes Gummiboot”“ und zahlreiche andere Dauerbrenner aus den Charts. „Das ist Lebensfreude pur”, freute sich Katja aus Osterode am Harz, die ebenfalls einen der begehrten Plätze auf dem Rolli-Truck bekommen hat. Entlang der Strecke jubelten, tanzten und sangen unzählige Schlager-Fans und waren dabei bester Laune.

Und dann gab es immer wieder den einen Moment, der für „Gänsehaut pur“ und überwältigende Emotionen sorgte, wenn von Schlagersänger und Musikproduzent Peter Sebastian, der die Aktion mit dem „Rolli-Truck“ in Kooperation mit der Deutschen Muskelschwund-Hilfe ins Leben gerufen hat, über Lautsprecher zu hören war; „Das gab es bisher noch nie, das ist weltweit einmalig, dass Menschen mit Handicap kostenlos auf einem speziellen Truck mitten drin sein dürfen und dem Schlagermove nicht nur vom Straßenrand aus zusehen müssen. Wir bedanken uns daher auch bei unserem Schirmherrn „Kaffeekönig“ Albert Darboven und weiteren Sponsoren, die das Ganze überhaupt erst möglich gemacht haben.“ Verständlich, dass in diesem Moment bei so manchem sogar eine kleine Träne über die Wange rollte, als ein tosender Applaus als Zeichen der Sympathie vom Publikum am Straßenrand den Rollstuhlfahrern entgegenschlug.

Neben dem Schirmherrn Albert Darboven war auch Rolf Zuckowski mit an Bord und zeigte sich vom Schlagermove begeistert. „Es ist mir eine Herzensangelegenheit, dieses großartige Projekt zu unterstützen“, so der Kinderliedautor„Im Grunde wünschen sich die Hamburger ja einen Karneval – dies ist der Ersatz. Die Kölner könnten neidisch sein“, sagte Zuckowski. 

Da keiner der Rollifahrer und deren Betreuer einen Cent zahlen musste, war es neben den vielen Unterstützern besonders den vielen ehrenamtlichen Helfern zu verdanken, dass der Inklusions-Truck ein Teil einer großen menschlichen und toleranten Gemeinschaft beim Schlagermove sein durfte und hoffentlich auch im nächsten Jahr wieder dabei sein wird.

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