17.05.2024 – Gerd Demitz

Gefahr für Wild- und Haustiere

Tiere mögen naturbelassene Gärten

Foto: VIER PFOTEN
Junge Igel sind dem Mähroboter schutzlos ausgeliefert. Foto: VIER PFOTEN

Die Gartensaison hat begonnen. Dabei spielen Mähroboter eine immer wichtigere Rolle: Sie nehmen den Menschen nicht nur das mühselige Rasenmähen ab, sie arbeiten dabei auch wesentlich exakter. Leider sind sie für viele Wildtiere, aber auch für neugierige Haustiere mitunter eine tödliche Gefahr.

„Mähroboter sehen harmlos aus, doch sie stellen eine tödliche Gefahr für viele Wildtiere dar. Es kommt regelmäßig bei Tieren zu Schnittverletzungen und grausamen Verstümmelungen, die oft lebensgefährlich sind“, erklärt Eva Lindenschmidt, Wildtierexpertin bei VIER PFOTEN. Besonders Igel sind oft betroffen: „Sie flüchten nicht, sondern rollen sich bei Gefahr ein. Entweder sie verenden nach einem Unfall mit einem Mähroboter gleich, oder sie tragen schwere Verletzungen davon. Leider müssen auch immer wieder Tiere von ihrem Leid erlöst werden.” Auch für unsere Heimtiere können diese Roboter gefährlich werden. Eva Lindenschmidt rät Daher sollte man Hund, Katze & Co keinesfalls in den Garten lassen, wenn der Roboter läuft.

Aus Tier- und Artenschutzsicht haben die Roboter leider einen weiteren großen Nachteil, sie entziehen dem Igel die Nahrungsgrundlage. Insekten, Spinnentiere und Schnecken finden auf dauerhaft kurzgeschorenem Rasen keine Lebensgrundlage oder werden vom Mähroboter mit gehäckselt. Streng geschützte Amphibien geraten genauso in die Schneidemesser wie Eidechsen und andere Reptilien. Dadurch wird die Artenvielfalt nachhaltig verringert.

Käfer, Spinnen und andere Insekten sind wichtige Nützlinge, die für ein funktionierendes Ökosystem notwendig sind. „Ein stets kurz gehaltener Rasen bietet zahlreichen Insekten weder ausreichend Schutz noch Nahrung. „Am besten ist es, den Roboter nur unter Beobachtung untertags zu nutzen. Bevor man ihn einsetzt, sollte man die Wiese genau absuchen und Heimtiere keinesfalls in den Garten lassen. Das Beste aus Tierschutz- und Naturschutzsicht ist es ohnehin, einen naturnahen Garten zu haben, in dem Vögel und kleine Wildtiere Nahrung und Schutz finden“, so Wildtierexpertin Eva Lindenschmidt.

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