27.09.2025 Sport – Redaktion

Fußball verbindet!

Talentierten Spieler aus aller Welt

Foto: Gemeinde Seevetal
ESV Maschen mit Trainer und 1. Vorstandsvorsitzender Stephan Krieger (2. v li.). Foto: Gemeinde Seevetal

Es wird ein Wettkampf für Amateure und passionierte Fußballspieler, ein Wettkampf zwischen den drei Flüchtlingsunterkünften Seevetals sowie gegen alteingesessene Seevetaler Mannschaften. Am 11. Oktober ist es soweit. 

„Endlich wird es ein erstes Turnier in Seevetal geben“, Mehdi Abbasi ist zufrieden. Der gebürtige Iraner arbeitet als Sozialarbeiter in der Unterkunft am Küstergarten in Hittfeld. Er hat tausend Ideen im Kopf, was man alles anbieten könnte. Eine davon, ein Fußballturnier. Da trifft es sich gut, dass der ESV Maschen Teil des Netzwerks der Flüchtlingshilfe ist. So war der Platz für das Turnier schnell gefunden. Einige der Geflüchteten spielen hier ohnehin schon regelmäßig im Verein. 

„Wir freuen uns über die talentierten Spieler aus aller Welt. Sie sind ein Gewinn für unsere Mannschaften. So konnten in diesem Jahr sogar zwei Herrenmannschaften gemeldet werden“, freut sich Trainer und 1. Vorstandsvorsitzender Stephan Krieger. Er stellt seine Plätze für das Turnier zur Verfügung und fügt hinzu: „Es ist klasse zu beobachten, wie die Geflüchteten ihren Weg in Deutschland machen. Viele übernehmen auch wichtige Aufgaben, wie Platzpflege, dazu gehören Rasenmähen und Markierungen einfügen, aber auch die Reinigung der Spielerkabinen.“ 

Das kann Mamadou Dioulde Dialo bestätigen. Der Geflüchtete arbeitet tagsüber bei Otto Dörner und kickt abends beim ESV Maschen. „Ich lebe seit 16 Monaten in Deutschland, ein Ehrenamtlicher hat mich mit zu dem Training genommen, ich denke, es ist gut für meine Gesundheit, hier habe ich aber auch die Möglichkeit meine Deutschkenntnisse zu verbessern, da ich viele Kontakte zu Deutschen habe. Ich überlege jetzt, noch den Schiedsrichterschein zu machen, das wäre ein weiterer Schritt, mich in Deutschland zu integrieren. Die Kontakte sind für mich sehr wichtig.“ 

Am 11. Oktober ist dann der große Turniersamstag. Anpfiff ist um 12.00 Uhr auf dem Sportplatz des ESV Maschen. Mourad Zebidi, Heimleiter Flüchtlingsunterkunft Rieselwiesen war sofort Feuer und Flamme, als er von den Turnier-Plänen hörte: „Das ist sowohl ein Sportangebot als auch die Möglichkeit, andere Menschen aus Seevetal kennenzulernen. Knapp 40 Anmeldungen gibt es inzwischen.“ 

Und auch das Netzwerk derer, die sich engagieren, ist groß. Für das leibliche Wohl beim Turnier sorgen Ehrenamtliche vom Team des Foodday e. V. sowie aus den Helferkreisen Hittfeld und Meckelfeld. Hier gibt es selbstgebackenen Kuchen und Getränke. Vorstandsvorsitzende Heike Flade sprüht vor Energie und Enthusiasmus: „Ich helfe und unterstütze gerne, weil es mir Freude macht, den Menschen ein Lächeln und Zufriedenheit ins Gesicht zu zaubern.“ 

„Sport spricht eine universelle Sprache, er verbindet Menschen fernab von Politik, Religion und Herkunft. Mit dem Fußballturnier werden Begegnungen und vielleicht Freundschaften zwischen den verschiedenen Unterkünften und zwischen Einheimischen und Geflüchteten gefördert – die schönste und beste Form der Integration überhaupt. Und für die geflüchteten Menschen eine wunderbare Möglichkeit, für kurze Zeit mal ihren Sorgen zu entfliehen,“ weiß Irmelin Schütze, Ehrenamtliche aus dem Helferkreis Hittfeld. 

Für einige Teilnehmer werden noch gebrauchte Fußballschuhe, Stutzen und Schoner benötigt. „Der TUS Fleestedt hat in deren Räumen für das Turnier eine „Fußball-Equipment-Spenden-Box“ aufgestellt. Das freut mich total“ berichtet Jens Krüger, der für die Ausstattung der Spieler zuständig ist. Spenden werden ebenfalls im Rathaus entgegengenommen. „Vielleicht hat der ein oder andere Seevetaler noch abgelegtes Fußballequipment im Keller liegen,“ hofft Frau Santos, Ehrenamtskoordinatorin der Gemeinde Seevetal, „die Spendenbereitschaft in Seevetal ist immer groß“. 

„Für die Fahrten zum Fußballtraining suchen wir für die Wintermonate auch noch motivierte Fahrer, die die Spieler von der Unterkunft zum Platz mit dem Auto bringen können,“ berichtet Tomas Rapraeger, der seit vielen Jahren ehrenamtlich in der Flüchtlingshilfe Seevetal aktiv ist und für viele der Geflüchteten ein wichtiger Ansprechpartner ist. Er selbst fährt zwei Mal die Woche den Platz an und unterstützt das Team, wo er nur kann. 

Sozialarbeiter Mehdi Abbasi freut sich auf das Turnier und hat für die Zukunft schon weitere Ideen: „Das nächste Turnier soll mit Mini-Toren ausgetragen werden“, plant er. „So haben wir es auch in meiner Heimat im Iran manchmal gespielt, drei Spieler gegen drei Spieler.“ Was immer in Zukunft noch auf die Beine gestellt wird, schon jetzt ist klar, in Seevetal wird Integration aktiv gelebt und gestaltet.

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