19.11.2025 Ratgeber – Redaktion

Ein immergrüner Baum

Immer Online?

Das Handy immer griffbereit, der Computer immer online, immer einen Blick auf die neuesten Mails und Nachrichten. So groß die Chancen durch Internet und Social Media sowie die Möglichkeiten durch weltumspannende Kommunikation und die ständige Erreichbarkeit sind, so schwer fällt es vielen Menschen, dabei dann auch die nötigen Grenzen zu ziehen und das reale Leben nicht zu vernachlässigen. „Die digitale Welt beeinflusst unser Denken, unsere Emotionen, unsere seelische Stabilität. Darum dürfen wir Digitalisierung nicht nur technisch, sondern müssen sie sozial und gesundheitlich denken“, betonte Kreisrätin Ana Cristina Bröcking beim Verbundfest des Sozialpsychiatrischen Verbundes im Landkreis Harburg. Denn Digitalisierung müsse dem Menschen dienen und Verbindungen schaffen, nicht Entfremdung. Unter dem Motto „Immer Online!

Was ist eigentlich noch normal?“ ging es bei der Veranstaltung um den schmalen Grat zwischen Fluch und Segen sozialer Medien, der längst auch Thema für die Sozialpsychiatrie ist.

Im Landkreis Harburg ist es gute und bewährte Tradition, einmal im Jahr alle Akteure der sozialpsychiatrischen Versorgung zu einem Verbundfest mit gemeinsamer Fortbildungsveranstaltung einzuladen. Die haupt- und ehrenamtlich Mitarbeitenden der im Sozialpsychiatrischen Verbund organisierten Einrichtungen, aber auch Betroffene und ihre Angehörige sowie weitere Besucherinnen und Besucher nutzten das Fest dabei auch zur persönlichen Begegnung und zum Erfahrungsaustausch.

„Dieser Tag ist mehr als eine Fortbildung. Er ist ein Ort der Begegnung, des Austauschs und der Gemeinschaft“, stellte Kreisrätin Bröcking fest. Sie würdigte das Engagement aller Beteiligten. Sie alle tragen dazu bei, dass psychische Gesundheit nicht am Rand, sondern in der Mitte der Gesellschaft steht. „Psychische Gesundheitsvorsorge ist ein wertvolles Gut der Gesellschaft in jeder Altersgruppe“, betonte die Kreisrätin. „Wir brauchen digitale Kompetenzförderung, Aufklärung, Prävention und zugleich eine starke psychosoziale Versorgung, wenn Überforderung oder Abhängigkeit entstehe.“

Den fachlichen Input gab es von Dr. Bernd Sobottka. Der leitende Psychologe der MEDIAN-Klinik Schweriner See hat als ausgewiesener Experten selbst einschlägige Therapiemöglichkeiten maßgeblich mitentwickelt. Er ging darauf ein, wie schmal der Grat zwischen digitaler Freiheit und digitaler Abhängigkeit ist. Auch die Fragen, wo die Grenzen zwischen sinnvoller Nutzung und Abhängigkeit, zwischen Information und Überforderung liegen, spielten eine Rolle.

Nach oben scrollen