13.10.2025 Ratgeber – Gerd Demitz
Der Garten als Winterquartier
Rückzugsorte für Igel, Mäuse, Lurche und Insekten
Reisighaufen und Laub, sind gute Winterquartiere für Kleinsäuger und Insekten. Foto: NABU
Draußen wird es ungemütlich, höchste Zeit den Garten auf tierische Schlaf- und Futtergäste vorzubereiten, die jetzt einen kuscheligen und nahrhaften Ort für den Winter suchen. Dafür ist nur wenig Arbeit nötig, denn im naturnahen Garten muss nicht aufgeräumt werden. Im Gegenteil, abgeblühte Stauden, Reisig und Laub sind kein Abfall, den es zu entsorgen gilt, sondern wertvolle Materialien, die vielen Tieren ein gutes Überwintern ermöglichen. Sie sollten darum im Garten bleiben.
Statt das Laub in Laubsäcken zu entsorgen, bietet es als dicke Schicht unter Büschen oder als Haufen in ruhigen Gartenecken Rückzugsorte für Igel, Mäuse, Lurche und verschiedene Insekten. Zudem nährt das „Gold des Gärtners“ den Boden. Laub ist bester und noch dazu kostenloser Dünger. Auf die Beete kann das Laub ebenfalls ausgebracht werden und dient so als Frostschutz für empfindliche Kulturen. Sehr gerbsäurehaltige Blätter, wie von der Eiche, gehören aber nicht auf die Beete. Sie verrotten nur langsam und können den Boden zu sauer machen.
Auch Äste, die beim Rückschnitt von Gehölzen anfallen, sollten am besten im Garten bleiben. Als. Etwas Fallobst darf ebenfalls liegenbleiben. Amseln, Rotkehlchen und Wachholderdrosseln freuen sich über die Nahrung.
Insekten lieben abgeblühte Stauden. In den hohlen Stängeln und an den Blattachsen von Sonnenblumen und Disteln richten Sie sich ihre Winterschlafstuben ein. Solitärbienen, Marienkäfer und Ohrwürmer nehmen diese Quartiere gerne an. Die meisten Arten überwintern nicht als erwachsenes Tier, sondern gehen als Ei, Larve oder Puppe in die Winterstarre. Im Frühling schlüpft dann die neue Generation aus den trockenen Stauden. Erst dann ist der Zeitpunkt für den Rückschnitt gekommen.
Die verblühen Stauden mit ihren Samenständen sind außerdem ein nahrhaftes Futter für Meisen, Finken, Spatzen und andere Gartenvögel. Wer dazu noch eine Hecke aus heimischen Gehölzen, wie Holunder, Speierling und Vogelkirsche, im Garten hat, bietet ein köstliches Winterbuffet für viele Arten. Das ist besser als jedes gekaufte Vogelfutter.
In kalten Winternächten schätzt so mancher Gartenvogel einen Nistkasten als Wetterschutz. Darum sollten die Kästen jetzt von alten Nestern befreit und gründlich ausgebürstet werden, um eventuell vorhandenen Parasiten zu entfernen. Mit vielen gemütlichen Unterschlupfmöglichkeiten und reichlich Nahrung an Wildfrüchten und Samenständen ist der Garten bestens auf den Winter vorbereitet.