29.12.2025 Aktuelles – Gerd Demitz

Es war ja nicht alles gut

Der etwas andere Jahresrückblick

Jahresrückblick

2025 zeigte sich die Welt mal wieder von ihrer besten Seite, es wird gerüstet und gefrustet, es wird gesödert und geklingbeilt, niemand vermisst Saskia Esken und während es im Weltall endlich Hinweise auf Leben gibt, hat man auf der Erde die Suche nach intelligenten Wesen längst aufgegeben. Bei so viel künstlicher Intelligenz und menschlicher Dummheit steht eines fest, Menschen mit Humor waren 2025 klar im Vorteil – am Abgrund lacht es sich am besten.

2025 – Donald Trump wurde zwar wieder US-Präsident, zum Papst hat es aber dennoch nicht gereicht. Dafür gab es neue Zölle. Zumindest die wurden fast täglich neu berechnet. Wenn die Inkompetenz des US-Präsidenten die größte Hoffnung in dunklen Zeiten darstellt, ist die aktuelle politische Weltlage als durchaus verbesserungswürdig zu bezeichnen. Und so ganz nebenbei hat auch Deutschland Anfangs des Jahres gewählt und Friedrich Merz alternativlos auf den Kanzlerstuhl gehievt. Bezahlen werden das wohl die nächsten Generationen, die die größte Verschuldung der Bundesrepublik dann rechnerisch lösen dürfen.

Deutsche Wirtschaftsverbände fordern mehr Tempo beim Bürokratieabbau in der EU. Diese hat daraufhin zugesagt, bereits in den nächsten drei Jahren einen Planungsausschuss zu diesem Thema zu beauftragen, Pläne für die Zusammensetzung einer Expertenkommission bestehend aus renommierten Bürokraten zu erarbeiten, die dem Europäischen Parlament bis spätestens 2037 die Beschlussfassung einer gesetzlichen Rahmenverordnung zur Abklärung der Dringlichkeit der Frage der Dringlichkeit des Bürokratieabbaus bis allerspätestens 2052 vorlegen soll, so dass bei positiver Feststellung bereits 2085 eine priorisierte Herangehensweise an dieses mögliche Problem nicht mehr ausgeschlossen erscheint.

Ein turbulentes Jahr neigt sich dem Ende – politisch, gesellschaftlich und medial war 2025 wieder ein Feuerwerk aus Kuriositäten. Was ist der Unterschied zwischen Wehrpflicht und Wehrfreiwilligkeit? Hat David Hasselhoff die Brandmauer zur AfD eingerissen? Was macht Jens Spahn beruflich? Was ist das Erfolgsgeheimnis der SPD? Wird das Völkerrecht noch gebraucht, oder kann das weg? Wie viele Wahlversprechen muss man brechen, um es ins Guinness-Buch der Rekorde zu schaffen?  Vermisst schon jemand Christian Lindner? Spätestens jetzt können wir mit Befriedigung feststellen, Friedrich Merz sorgt sich um das Stadtbild und Donald Trump organisiert den Weltfrieden.

Mit dem Elektroauto in den Urlaub? Warum nicht! Vorausgesetzt, wir haben genügend Geduld, um eine funktionierende Ladesäule zu finden. Reisen mit dem E-Auto ist wie ein Abenteuer in einem schlecht geplanten Escape Room. Man glaubt sich fast am Ziel, aber nein, die nächste Ladesäule funktioniert nicht. Macht nichts, wir sind ja im Land der Pünktlichkeit und Organisation, oh, wie beruhigend!

Während die Hoffnung des Einzelhandels sich gähnend auf der Couch ausbreitet, verzichten die klammen Konsumenten auf den alljährlichen Konsumrausch. Sparen als neue Sportart? Der totale Verzicht, die neue Shopping-Therapie von heute. Bald in jeder Stadt zu finden – der „Verzicht-Markt“, nichts kaufen und sich gut fühlen!

Ein Gymnasium in Köln zeigt sich technologisch mutig. Wo andere Schulen noch um WLAN-Passwörter kämpfen, wird hier die Künstliche Intelligenz als neue Lehrkraft begrüßt. Eltern und Lehrer sitzen staunend daneben und fragen sich: „Geht’s hier jetzt um Algorithmen oder Algebra?“ Die Schüler hingegen lieben es, wenn der Algorithmus vergisst, die Hausaufgaben zu besuchen. Ein Hoch auf die digitalisierte Bildung, wo die Zukunft plötzlich cooler aussieht als der aktuelle Stundenplan.

Ein Jahr, in dem niemand mehr weiß, was minus und was plus ist, wer ist Gewinner und wer Verlierer – schließlich gibt es nur noch Gewinner. Darum wird die Welt auch in diesem Jahr wieder verlässlich untergehen. Wie jedes Jahr. Da muss man sich zusammennehmen, um den Humor nicht zu verlieren. Der Tanz der Milliarden erreicht seinen leidenschaftlichen Höhepunkt im Bundestag. Schulden sind die Top-Hits der schwarzen und roten Rhythmen. Kritik ist das gratis Beibrot, während die Stromsteuer entscheidet, ob die Party für alle oder nur für die Elite gilt. Wie wäre es mit einem neuen Finanzfestival, bei dem Politiker „Who wants to be a Millionaire?“ live spielen? Schließlich sollten Staatsfinanzen auch mal Spaß machen.

Dabei sollte es doch dieses Jahr ganz besinnlich werden. Alles war bestens vorbereitet … Weihnachten 2025 sollten die ersten gut organisierten und ohne Stress geplanten Festtage werden, deshalb begannen die Einkäufe und das Vorbereiten der Dekorationen, sowie die Planung des Weihnachts­menüs schon Ostern.

BLITZaktuell wünscht allen Lesern für das kommende Jahr – verlieren Sie nicht Ihren Humor, es könnte ja auch noch schlimmer kommen.

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