14.05.2025 – Redaktion

Aktiv gegen das Vergessen

Buchholzer Delegation reiste nach Canteleu

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Die Bürgermeister Jan-Hendrik Röhse (re., Buchholz) und Tom Delahaye (Canteleu) legten Kränze am Mahnmal für die gefallenen Soldaten der Weltkriege nieder. Foto: ein

Buchholz – „Wir dürfen niemals vergessen, was geschehen ist, wir müssen immer wieder von Neuem für ein vereinigtes und friedliches Europa eintreten“, sagte Jan-Hendrik Röhse, Bürgermeister der Stadt Buchholz in der vergangenen Woche zum 80. Jahrestag des Endes des Zweiten Weltkriegs in Canteleu. Röhse stand an der Spitze einer zwölfköpfigen Delegation aus Buchholz mit Mitgliedern des Stadtrates, der Partnerschaftsvereine und der Verwaltung, die in die französische Partnerstadt in der Normandie reiste. Auch Delegationen aus den anderen Partnerstädten von Canteleu, Wohlau (Polen) und New Milton (England), waren zu Gast in Nordfrankreich.

Bei der offiziellen Feierstunde zum Kriegsende am 8. Mai betonte Tom Delahaye, Bürgermeister von Canteleu, dass das gemeinsame Erinnern umso wichtiger sei, da man mit einer Gegenwart voller Bedrohungen konfrontiert sei. „Vergessen heißt, ein zweites Mal zu sterben. Sich zu erinnern bedeutet, gemeinsam zu sagen – Nie wieder!“ Die Einheit der Völker sei keine Selbstverständlichkeit, sondern ein täglicher Kampf.

Derzeit erhöben sich in mehreren europäischen Ländern Stimmen, die Spaltung, Widerstand und Ausgrenzung anstreben. „Das ist nicht das Europa, dass wir wollen“, sagte Delahaye. „Das Europa, das wir heute feiern, ist ein Europa des Friedens, der Einheit, der Toleranz und der Völkerfreundschaft.“ Diese Werte würden durch die Städtepartnerschaften und die
gegenseitigen Besuche hochgehalten.

Die Städtepartnerschaften waren der zweite Grund für das mehrtägige Zusammensein. Canteleu feierte gleichzeitig die langjährigen Verbindungen zu Buchholz (50 Jahre), New Milton (25 Jahre) und Wohlau (20 Jahre, seit 29 Jahren auch Partnerstadt von Buchholz). Bei einem gemeinsamen Abend tauschten die Mitglieder der Partnerschaftsvereine bei Essen, Musik und Tanz viele Erinnerungen aus.

Das französische Vorbereitungsteam hatte für die Gäste ein perfekt organisiertes hochinteressantes Programm zusammengestellt. Unter anderem standen Besuche am Omaha Beach (dort landeten amerikanische Einheiten beim sogenannten D-Day am 6. Juni 1944 am Strand und läuteten gemeinsam mit alliierten Partnern die Niederlage des Deutschen Reichs im Zweiten Weltkrieg ein), beim Soldatenfriedhof in La Cambe (dort fanden mehr als 21.000 gefallene deutsche Soldaten ihre letzte Ruhe) oder in der
Kathedrale von Rouen an.

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