15.11.2025 Ratgeber – Redaktion
Achtung Wildwechsel!
Autounfälle mit Tieren vermeiden

In der dunklen Jahreszeit kreuzen sich die Wege von Wildtieren und Menschen häufiger. Foto: Vier Pfoten
In den Herbst- und Wintermonaten kommt es vermehrt zu Wildunfällen. Viele heimische Wildtiere wie Wildschweine, Igel oder Füchse sind nachtaktiv. Auch Rehe, Wildkaninchen und Hasen sind vermehrt im Morgengrauen beziehungsweise in der Abenddämmerung unterwegs. Während sich die Tiere nach der Sonne richten, ändert sich unser Tagesrhythmus auch an den nun kürzeren Tagen nicht. Am frühen Morgen und zu Feierabendzeiten kommt es daher vermehrt zu Wildunfällen.
Im Herbst und Winter, wenn die Tage kürzer sind, kreuzen sich die Wege von Mensch und Tier häufiger. Wildtiere sind in der Dunkelheit auf der Suche nach Nahrung und nach einem Quartier für den Winter. Ein Risikofaktor ist derzeit also das erhöhte Mensch-Tier-Verkehrsaufkommen auf unseren Straßen. Schlechte Sicht verschärft die Situation zusätzlich. Um Unfälle zu vermeiden, sollten vor allem Autofahrer und Autofahrerinnen das Tempo drosseln, ausreichend Abstand zum Vordermann haben und jederzeit bremsbereit sein.
Vor allem in Gefahrenzonen wie Wäldern, Feldwegen und an nicht besiedelten Landstraßen ist erhöhte Aufmerksamkeit erforderlich. Insbesondere wo ‚Achtung Wildwechsel‘-Schilder oder blaue Reflektoren an den Straßenleitpfosten angebracht sind, sollte man vorsichtig sein. Wenn man ein reflektierendes Augenpaar am Straßenrand sieht, sollte man abbremsen, hupen und die Scheinwerfer abblenden. Denn ein geblendetes Reh oder andere Wildtiere erstarren oft im Lichtschein.
Bei einer Kollision mit größerem Wild nimmt nicht nur das Tier Schaden, auch für Autofahrer kann ein Unfall tödlich enden. Gerade bei Rehen oder Wildschweinen sollte man einen Moment abwarten, denn wo ein Tier ist, folgen in der Regel noch weitere. Läuft tatsächlich Wild auf die Straße, sollte man versuchen, kontrolliert zu bremsen. Hektische Ausweichmanöver können für einen selbst oder auch für entgegenkommende Autos
gefährlich werden.
Ist es doch zu einem Wildunfall gekommen, gilt es zunächst, die Unfallstelle sorgsam abzusichern. Liegt das Tier verletzt oder tot auf der Straße, sollte man Abstand halten, es nicht anfassen und auf die Polizei beziehungsweise den zuständigen Jäger oder Förster warten und das Tier auf keinen Fall berühren. Wenn es noch lebt, steht es unter extremem Stress und kann unberechenbar reagieren. Ein verletztes Wildschwein in Todesangst kann für Menschen sehr gefährlich werden. Auch wenn das angefahrene Tier geflohen ist, sollte man den Notruf wählen und den Unfall melden. Mit Ausnahme von Berlin, Hamburg, Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen ist dies sogar Pflicht.
