02.12.2025 Ratgeber – Redaktion

„Weiße Weihnacht“ der anderen Art

Lässt sich der Natur ein Schnippchen schlagen?

Foto: NABU/Helge May
Barbarazweige, ein Blühwunder pünktlich zu Weihnachten. Foto: NABU/Helge May

Mit Schnee wird es zu den Feiertagen außerhalb der Alpen und Mittelgebirge wohl auch dieses Jahr nichts werden. „Weiße Weihnachten“ der anderen Art sind aber möglich. Wer ein weihnachtliches Blütenwunder erleben möchte, sollte jetzt im Garten ein paar kleine Zweige vom Kirschbaum schneiden und in eine Vase zu stellen. Bei guter Pflege öffnen sich die schneeweißen Blüten pünktlich zu Weihnachten.

Traditionell werden die Zweige am Barbaratag (4. Dezember) geschnitten. Der Legende nach hatte Anfang des 4. Jahrhunderts die in einem Turm gefangene heilige Barbara einen Kirschzweig mit etwas Wasser aus ihrer Trinkschale zum Blühen gebracht. Barbarazweige sind eine alte Weihnachtstradition, viel älter als der Christbaum. Öffnen sich die Blüten genau am Weihnachtsmorgen, verheißen sie Glück für das nächste Jahr. Vermutlich geht der Brauch auf das Orakel der germanischen Lebensruten zurück.

Für Barbarazweige eignen sich neben Kirschbäumen weitere Frühblüher wie Schlehe oder Kirschpflaume, für Farbvarianten auch die gelbe Kornelkirsche und Forsythie sowie in Rottönen Mandel, Pfirsich oder Zierjohannisbeere.

Der Trick dabei, die Zweige müssen zunächst Kälte und dann Wärme ausgesetzt sein, das simuliert die Winterruhe und startet das Blühprogramm der Knospen. Der weitverbreitete Frost vorletzte Woche dürfte als Kälteimpuls bereits gereicht haben. Wer sichergehen will, legt die Zweige zunächst eine Nacht in den Gefrierschrank. Das Aufwachprogramm beginnt am besten behutsam mit einem Ruhetag in einem kühlen Raum, gefolgt von einer Badenacht in lauwarmem Wasser. Erst dann kommen die Zweige in die Vase. Das Vasenwasser sollte alle zwei bis drei Tage erneuert werden. Vorsicht vor allzu warmen Räumen oder unmittelbarer Heizungsnähe, damit die Zweige nicht vertrocknen.

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