22.05.2025 – Redaktion

Gymnasium Meckelfeld

Schule ohne Rassismus, Schule mit Courage

Foto: Gemeinde Seevetal
Schulleiter Olaf Lakämper und die beiden Schülerinnen Zoe Harringer (Initiatorin), Ilvy Schittek (Mitinitiatorin) bei der Übergabe der Urkunde“. Foto: Gemeinde Seevetal

Meckelfeld – Seit Mitte Mai gehört das Gymnasium Meckelfeld zum Netzwerk „Schule ohne Rassismus, Schule mit Courage“. Das Besondere, die Idee, sich zu bewerben kam von den Schülerinnen und Schülern selbst. Sie fanden Unterstützung bei Schulleiter Olaf Lakämper. Das bundesweite Netzwerk unterstützt Schulen, die sich bewusst gegen Diskriminierung jeglicher Art einsetzen.

„Ich habe von der Initiative erfahren und fand das superwichtig. Gemeinsam mit anderen Schülerinnen und Schülern haben wir uns darum gekümmert, eine Courage-Schule zu werden“, erzählt Zoe Harringer aus der 11. Klasse des Gymnasiums. Teils des Netzwerks zu werden, braucht Vorbereitung und Einsatz. So müssen die Bewerber zunächst eine Initiativ-Gruppe gründen, eine Abstimmung organisieren, bei der mindestens 70 Prozent aller Schulmitglieder für einen Beitritt zum Netzwerk stimmen und eine Patin oder einen Paten finden. Für das Gymnasium Meckelfeld ist dies die Seevetaler Bürgermeisterin Emily Weede. 

Feierlich überreicht wurden Urkunde und Plakette von Melanie Stamer vom Niedersächsischen Landesinstitut für schulische Qualitätsentwicklung. Zahlreiche Schulmitglieder hatten sich dafür im Plenum versammelt.  Schulleiter Olaf Lakämper begrüßte alle Anwesenden und Gäste, darunter Joseph Nießen, Erster Kreisrat des Landkreis Harburg. 

Joseph Nießen ermutigte die jungen Menschen: „Zwar können wir das Weltgeschehen meist nicht beeinflussen, aber wie wir im Kleinen miteinander umgehen, das haben wir in der Hand. Ihr seid die Zukunft, auf euch kommt es an.“ Und Emily Weede sagte als Patin ihre Unterstützung zu: „Wann immer ihr Hilfe benötigt, meldet euch. Ich unterstütze euren Einsatz für Menschwürde und helfe gern“, gab sie den Schülerinnen und Schülern mit auf den Weg. 

Mehr als 4600 Schulen deutschlandweit und knapp 500 Schulen in Niedersachsen sind inzwischen im Netzwerk „Schule ohne Rassismus“ vertreten. „Wir treffen uns regelmäßig hier im Gymnasium und planen zum Beispiel Workshops“, erzählte Ilvy Schittek, eine der Mitinitiatorinnen und ebenfalls Schülerin der 11. Klasse. Auch für Lehrinnen und Lehrer soll es Workshops zum Thema Rassismus geben, um die Aufmerksamkeit zu schärfen und Hilfestellung für den Schulalltag zu finden. 

Parallel zur Urkundenübergabe wurde im Gymnasium Meckelfeld eine Ausstellung eröffnet. Sie trägt den Titel „Zeitenwende 45 – Aufbruch in ein neues Europa“ und wird vom Volksbund Deutsche Kriegsfürsorge e.V. zur Verfügung gestellt. Karl-Friedrich Boese, Bildungsreferent des Volksbundes freute sich über seinen ersten Besuch in der Schule in Meckelfeld.

Schließlich begrüßte Schulleiter Olaf Lakämper den stellvertretenden Gemeindearchivar Dr. Jörn Lindner mit den Worten: „Wir haben oft eine Vorstellung davon, wie es 1945 in Berlin, Dresden oder Hamburg aussah, aber nicht davon, wie das Leben in dieser Zeit hier in Seevetal war.“ Einen Eindruck davon vermittelte Dr. Lindner in seinem Vortrag und nahm dabei auch Bezug auf zwei Meckelfelder Opfer der NS-Gewaltherrschaft, Martha Dölle und Adolf Wendt. Für beide sollen Anfang Juni Stolpersteine in Meckelfeld verlegt werden. Auch bei dieser Veranstaltung wird das Gymnasium prägend dabei sein. 

„Zeitzeugen der Nazi-Herrschaft gibt es bald nicht mehr, Menschen, die aus erster Hand berichten können, wie furchtbar Krieg und Gewaltherrschaft sind. Es ist so wichtig, dass die nachfolgenden Generationen weiter für Menschenrechte einstehen. Dass dies hier auf Intiative von Schülerinnen und Schülern geschieht, ist großartig“, so der Schulleiter des Gymnasium Meckelfeld Olaf Lakämper.

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