30.04.2025 – ein

Naturschutzprojekt in Seevetal

Regenrückhaltebecken ökologisch aufwerten

Foto: Gemeinde Seevetal
Foto: Gemeinde Seevetal

In Zusammenarbeit mit dem Betriebshof, der Landwirtschaftskammer Niedersachsen und dem Schäfereibetrieb Reuscher wird ab diesem Jahr die Flächenpflege für drei gemeindeeigene Regenrückhaltebecken grundlegend neu ausgerichtet. Dabei geht es darum, die biologische Vielfalt zu fördern und die Standorte ökologisch aufzuwerten.

Regenrückhaltebecken sind temporäre Speicher, die bei großen Regenmengen das Wasser aufnehmen und danach wieder trockenfallen können. Der Pflanzenbewuchs muss regelmäßig gepflegt werden. Dazu wurde bislang in den drei Regenrückhaltebecken „Jesdal“ (Fleestedt), „Auf dem Wittenberg“ (Fleestedt) und „Bosteler Feld“ (Hittfeld) eine sogenannte Mulchmahd vorgenommen, das heißt, das Schnittgut wird nicht abtransportiert, sondern verbleibt zerkleinert direkt auf der Fläche und wird als Mulchschicht genutzt.

Nun geht die Gemeinde bei den drei Regenrückhaltebecken neue Wege. So hat der Betriebshof Teilbereiche in den Regenrückhaltebecken gefräst und mit artenreichem und gebietseigenem Saatgut neu eingesät. Ziel der Einsaat ist es, die biologische Vielfalt zu fördern und die Standorte ökologisch aufzuwerten. Ein besonderes Augenmerk wurde auf die Auswahl des Saatguts gelegt. Es ist auf die Standortbedingungen abgestimmt und bietet zahlreichen Insekten, Vögeln und Amphibien Lebensräume.

Ein weiterer zentraler Bestandteil des Projekts ist die Umstellung der Pflege auf eine extensive Beweidung mit Schafen. Die Schafbeweidung trägt nicht nur dazu bei, die Flächen nachhaltig offen zu halten und die Artenvielfalt zu fördern, sondern sie schont auch die Tierwelt. Im Vergleich zur maschinellen Mulchmahd werden bei der Beweidung deutlich weniger Insekten verletzt. Das Projekt wird zudem durch ein begleitendes Amphibienmonitoring unterstützt. In den Nassbereichen konnten bereits Arten wie Grasfrosch, Erdkröte und Teichmolch nachgewiesen werden.

Die schonende Pflege durch die Schafe schützt auch die jungen Amphibien, die sich nach ihrer Entwicklung im Wasser auf die Suche nach geeigneten Landlebensräumen begeben. Die extensive Beweidung bietet damit einen wichtigen Beitrag zum Erhalt dieser streng geschützten Tierarten.

„Wir sind überzeugt, dass dieses neue Pflegekonzept beispielgebend für den naturnahen Umgang mit technischen Bauwerken sein kann und hoffen, dass sich dadurch viele positive Entwicklungen für unsere heimische Flora und Fauna in Seevetal einstellen,“ so Simon Clausing von der Stabsstelle Umwelt der Gemeinde Seevetal.

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