29.04.2025 – Redaktion
Es gibt keinen Wunderbaum
Exkursion zum Klimabaumlehrpfad im Gewerbegebiet
Mitglieder und Gäste des Klimaforums kamen in den Klimalehrpfad. Foto: Stadt Buchholz
Buchholz – Durch den Klimawandel mit immer längeren Dürrephasen auf der einen und Starkregenereignissen auf der anderen Seite geraten die Bäume in Innenstädten immer stärker unter Druck. Welche Bäume gegen diese geänderten Bedingungen Stand halten können, erfuhren jüngst Mitglieder des Klimaforums Buchholz bei einer Exkursion im Klimabaumlehrpfad im Gewerbegebiet TIP Innovationspark Nordheide.
Gärtnermeister Thomas Dieckmann von der Baumschule Lorenz von Ehren führte die Gäste detail- und kenntnisreich durch den Lehrpfad. „Es gibt keinen Wunderbaum, der überall wächst“, betonte Dieckmann. Es gebe aber zahlreiche Gehölze, die besser mit widrigen Bedingungen zurechtkommen als zum Beispiel die Stieleiche. „Ich kann mir gut vorstellen, dass die Stieleiche künftig von der Zerr-Eiche ersetzt wird“, erklärte der Grünexperte. Als Beispiel nannte er die Hafen City in Hamburg, in der erfolgreich Zerr-Eichen gepflanzt wurden.
Weitere Klimabäume, die man künftig häufiger im Stadtbild sehen wird, sind die Kornelkirsche, der Amberbaum, der Pflaumenartige Weißdorn oder auch Gingko-Bäume. Thomas Dieckmann sagt auch ein Comeback der Ulmen in den Innenstädten voraus. In der Vergangenheit wurden in vielen Städten in Deutschland, auch in Buchholz, Ulmen gefällt, die durch die sogenannte Ulmenkrankheit befallen und geschwächt waren.
Mittlerweile gebe es Züchtungen, die gegen den Befall durch Pilze resistent seien, sagte Dieckmann: „Die Ulme ist ein guter Stadtbaum!“
Aus botanischer Sicht sei es im Übrigen nicht entscheidend, ob die Bäume von morgen heimisch seien oder aus anderen Regionen der Erde stammten. „Wichtig ist, dass der Baum tut, was er soll“, betonte Thomas Dieckmann.
Jennifer Coordes von der Wirtschaftsförderung im Landkreis Harburg (WLH) berichtete, wie wichtig die Klimabäume bei der Konzeption der Freiraum- und Grünflächengestaltung des TIP Innovationsparks Nordheide im Jahr 2017 gewesen seien. Insgesamt 126 Klimabäume stehen in dem Gewerbegebiet, viele davon im öffentlich zugänglichen Lehrpfad.
Wer seine Kenntnisse im Gebiet der Klimabäume vertiefen möchte, kann am 21. Juni an der Safari in der Baumschule von Ehren teilnehmen. Informationen unter www.garten-von-ehren.de.